Der Wohnungsmarkt in Niedersachsen

Insgesamt betrachtet, kann man den Wohnungsmarkt in Niedersachsen als entspannt bezeichnen. Eine gut durchdachte Planung in den vergangenen Jahren hat dazu geführt, dass die Wohnungsbestände und Siedlungsstrukturen nachfragegerecht entwickelt werden konnten und derzeit ausreichend Wohnraum zur Verfügung steht. Allerdings müssen die Verantwortlichen den Markt auch in Zukunft im Auge behalten, denn die Bedingungen ändern sich stetig und regionale Veränderungen können durchaus schon nach einigen Monaten zum Problem werden. Im Süden Deutschlands kann man beispielsweise eine Anlegerflucht in Immobilien feststellen und vor allem hochwertiger Wohnraum verdrängt hier günstige Wohnungen zusehends. Alte, denkmalgeschützte Gebäude werden aufgekauft, modernisiert und dann teuer vermietet. Bezahlbarer Wohnraum geht daher in den Städten immer mehr zurück und vor allem der Mittelstand muss in den großen Städten des Südens lange nach geeignetem Wohnraum suchen. Was vor zwei Jahren nur München betraf, ist inzwischen auch in Regensburg angekommen und der Trend entwickelt sich sicher noch weiter in den Norden. In Niedersachsen versucht man dieser Problematik mit der Wohnungsmarktbeobachtung WOM, entgegen zu treten und seit nunmehr gut 10 Jahren werden aus diesem Projekt wichtige Daten für die weitere Entwicklung des Wohnungsmarkts in Niedersachsen gewonnen. Der Bericht lässt auch einen Blick in die Zukunft möglich werden, denn anhand der aktuellen Zahlen können Experten bereits jetzt abschätzen, wie sich der Markt bis zum Jahr 2030 entwickeln könnte.

Der Wohnungsbestand wird an die aktuellen Bedürfnisse angepasst

Wohnraum an sich ist in ausreichender Menge in Niedersachsen vorhanden, allerdings gab es in den letzten Jahren starke Veränderungen der sozialen Bedingungen und nun versucht die Regierung des Landes diesen vorhandenen Wohnraum an die neuen Bedingungen anzupassen. Dazu überprüfte man die in den 1990er Jahren verabschiedeten Verordnungen bezüglich der Überlassung und Fehlbelegung von Sozialwohnungen. So soll sichergestellt werden, dass auch in Zukunft ausreichend Wohnraum für die sozial schwächere Bevölkerungsschicht zur Verfügung steht, denn öffentlich geförderter Wohnraum ist ein fester Bestandteil des Wohnungsmarkts in Niedersachsen.

Daten & Analysen sollen die Zukunft vorhersagen

WOM – die Wohnungsmarktbeobachtung liefert seit 10 Jahren die Grundlage für die Entwicklung des Wohnungsmarkts in Niedersachsen. In diesem Projekt wird die aktuelle Situation abgebildet und dann erfolgt eine Analyse für zukünftige Entwicklungen. Auf diese Weise werden viele Daten und Fakten zusammengetragen, die eine zukunftsorientierte Entwicklung auf dem Wohnungsmarkt in Niedersachen zulässt und dabei lassen sich grobe Fehlentwicklungen komplett vermeiden. Regelmäßig werden die Daten zusammengetragen und veröffentlicht. Jeder Interessierte kann auf den Webseiten der NBank nachlesen, wie es zurzeit um den Wohnungsmarkt im Bundesland steht.

Der aktuelle Wohnungsmarktbericht für Niedersachsen

Öffentlich einsehbar ist der Wohnungsmarktbericht für Niedersachsen ganz einfach im Internet. Hier veröffentlicht die NBank zusammen in Kooperation mit dem Sozialministerium nicht nur die nackten Zahlen, sondern der Bericht zeichnet auch ein detailliertes Bild der aktuellen Situation und zeigt mögliche Entwicklungen auf. Im Zuge der Wohnungsmarktbeobachtung 2010 – 2011 wird deutlich, dass immer mehr Bürger in die Städte drängen und in den ländlichen Gebieten die Häuser leer bleiben. Aus diesem Grund wird in den Städten der Markt für geförderte Wohnungen enger, doch ein Wohnungsmangel ist hier derzeit nicht zu befürchten. Wohnungen in einfacher bis mittlerer Wohnlage sind gefragt und bevorzugt werden Einfamilienhäuser oder Geschosswohnungen in Mehrfamilienhäusern. Bei hochwertigem Wohnraum konnte ein leichter Rückgang der Nachfrage beobachtet werden. Einen Ausblick auf die Zukunft gewährt der Bericht ebenfalls und hier rechnet man mit einem Rückgang der Einwohnerzahl, denn in ganz Deutschland sind die Geburtenraten rückläufig und es kommen derzeit noch zu wenige Einwanderer ins Land. Damit wird sich die Lage auf dem Wohnungsmarkt weiter entspannen und eventuell wird dann auch wieder hochwertiger Wohnraum mehr gefragt sein. Bis zum Jahr 2030 allerdings sieht Niedersachsen den Wohnungsmarkt entspannt und da die Erwerbstätigenzahlen in den nächsten Jahren weiter steigen werden, gibt es auch keinen Grund zur Sorge.