Geschichte: Hannoversche und preußische Herrschaft

Um die norddeutsche Stadt Stade, die 45 km westlich von Hamburg im Bundesland Niedersachsen gelegen ist war es in der Geschichte fast nie ruhig bestellt. Eine Fremdherrschaft folgte der anderen. So ging es 1715 in den hannoverschen Besitz über, was allerdings infolge friedlicher Verhandlungen vertraglich zwischen beiden Parteien vereinbart wurde. In den folgenden Jahren war die Stadt durch verschiedenste Vorkommnisse wirtschaftlich sehr geschwächt. Das lag vor allem daran, dass auch der Hafen der Stadt, welcher einen wichtigen Punkt der Infrastruktur darstellte und das entscheidende Organ der Stadt war, unter den vielen Bränden und Plünderungen in den Jahrhunderten zuvor gelitten hatte und nicht genügend Restaurierungsarbeiten veranlasst wurden. Infolge dessen ging Stade der Status als bedeutendes Element im Fernhandel verloren.

Im Jahre 1712 überkam die Stadt eine Pestepidemie, was ihr wirtschaftlich und gesellschaftlich einen weiteren Rückschlag versetzte. Allerdings blieb sie trotzallem als Garnisonsstandort von strategischer Bedeutung. Anfang des 19. Jahrhunderts überkamen Stade unterschiedlichste Besatzungstruppen aus ganz Europa. Dadurch entstand große Verwirrung und Hannover verlor Stade im Jahre 1806 an preußische Herrscher. Die Stadt wurde ca. 60 Jahre später als Hannovers Nachfolge der Landdrostei Stade Ort zunächst des preußischen, später des niedersächsischen, Regierungssitzes. Diesen Stand konnte Stade bis zur Bezirksreform, welche 1978 stattfand, aufrechterhalten.

Um Stade wieder einen Aufschwung zu gewährleisten, wurde in den Jahren zwischen 1919 und 1922 ein Plan entwickelt, einen Kanal zu bauen. Er sollte von Bramsche, welches als nördlichster Punkt des Mittellandkanals definiert war, reichen und schließlich, nachdem er die Weser überquert hatte, in Stade in die Elbe münden. Dieses Projekt, das erst als „Bramsche-Stade-Kanal“ und später als „Hansekanal“ bezeichnet wurde, gestaltete sich jedoch um einiges schwieriger als gedacht. Nachdem es sich jahrelang hinzog und nicht richtig realisiert werden konnte, wurde es um 1950 ein für alle Mal auf Eis gelegt.