Beamtennotstand im Norden – so sollen Fachkräfte gefunden werden

Die nördlichen Bundesländer sind allgemein von einem Personalmangel in den Ämtern und Behörden betroffen. Besonders gravierend ist der Beamtennotstand bei der Polizei. Der Personalmangel hat zur Folge, dass Zuständigkeitsbereiche der Dienststellen erweitert werden müssen. Ein Beispiel hierfür ist die Wache der Autobahnpolizei in Calau, die in Zukunft nur noch ein Revier sein wird. Durch die Erweiterung des Zuständigkeitsbereiches bei gleichzeitigem Personalabbau können jedoch die anstehenden Aufgaben wie Verkehrskontrollen oder Aufdeckung von Ordnungswidrigkeiten und Straftaten nicht mehr zufriedenstellend gelöst werden.

Personalmangel nach Polizeireform im Norden

Von diesem Personalabbau ist jedoch nicht nur die Wache der Autobahnpolizei in Calau betroffen. So sind in Mecklenburg-Vorpommern von den fünf Polizeidirektionen ganze zwei Präsidien übrig geblieben, eins in Rostock und ein weiteres in Brandenburg. Ebenso wurde die Anzahl der Inspektionen von 17 auf 8 reduziert. Allerdings sollen trotz des Personalabbaus mehr Polizisten im Streifendienst zum Einsatz kommen.

Die Polizeigewerkschaft fordert mehr Beamte, denn an den Problemen habe sich seit der Polizeireform nichts geändert. Überalterung der Beamten sowie die tägliche Dauerbelastung seien an der Tagesordnung. Allerdings müssen für mehr Personal auch die entsprechenden finanziellen Mittel bereitgestellt werden. Der Dienst bei der Polizei solle durch finanzielle Anreize honoriert werden. Auch besonders günstige Zinsen für Beamtendarlehen im Vergleich zu sonst üblichen Krediten seien durchaus denkbar.

Der Personalmangel bei der Polizei hinterlässt aber auch in zahlreichen anderen Kreisen des Nordens seine Spuren. Wartezeiten von bis zu 5 Minuten beim Wählen der Notrufnummer 110 seien keine Seltenheit. Durch den permanenten Beamtennotstand wird jedoch die öffentliche Ordnung und Sicherheit infrage gestellt, da immer weniger Polizisten für den Streifendienst zur Verfügung stünden. Somit sei ein Anstieg bei den Straftaten wie Einbrüche oder Körperverletzung, vor allem in den Nachtstunden, nicht auszuschließen. Außerdem führe die Einschränkung von Verkehrs- und Geschwindigkeitskontrollen im Straßenverkehr zur Zunahme von Verkehrsunfällen und -delikten. Diesem Personalmangel könne nur durch eine personelle Aufstockung sowie eine angemessene Entlohnung entgegengewirkt werden.